Kew Gardens: Königliche botanische Gärten

am 10. Jul 2023   /   0   /  

Die Royal Botanic Gardens Kew in London. Die Royal Botanic Gardens, Kew, die von den meisten auch einfach Kew Gardens genannt werden, sind eine der wundervollsten Attraktionen, die London zu bieten hat. Die Gärten, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, wurden im 18. Jahrhundert auf dem Gelände des königlichen Palastes, Kew Palace, angelegt. Heute ist der Garten eine weltweit anerkannte wissenschaftliche Einrichtung zur Erforschung von Pflanzen,Pilzen und Tierarten.

Das ursprünglich 9 Hektar große Gelände hat sich inzwischen auf ganze 300 Hektar mit mehr als 50.000 lebenden Pflanzen ausgedehnt. Mit seinen viktorianischen Gewächshäusern, dem Arboretum und Kunstwerken, die in der Gartenanlage zu sehen sind, gibt es allerlei zu erleben. Außerdem gibt es regelmäßig außergewöhnliche Veranstaltungen, die die Kew Gardens das ganze Jahr über zu einem großartigen Ausflugsort machen.

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Wo sind die Kew Gardens?

Die Royal Botanic Gardens, Kew, befinden sich in Richmond, einem Vorort im Südwesten Londons. Sie grenzen an die Themse an und bieten somit eine großartige Möglichkeit, einen schönen Tag außerhalb des Großstadtgetümmels zu verbringen.

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Wie komme ich zu den Kew Gardens?

Ihr habt verschiedene Möglichkeiten, zu den Kew Gardens zu gelangen. Ihr könnt mit der grünen District Line oder der orangenen Overground zur Haltestelle Kew Garden fahren. Dort seid ihr dem nördlichen Eingang nahe und unweit des Elizabeth Gates. Oder aber ihr nehmt den Zug von Waterloo bis zur Haltestelle Richmond, wodurch ihr in der Nähe des Eingangs Lion Gate ankommt.

Was gibt es in den Kew Gardens zu sehen und zu erleben? Die Top Attraktionen für einen Tag im bekanntesten botanischen Garten Englands

Erstmal ein wenig Geschichte zu den Gärten. Die Kew Gardens wurden 1759 von Prinzessin Augusta, der Mutter von König Georg III. , als botanischer Garten mit einem Vergnügungspark gegründet. Botaniker begannen, auf der ganzen Welt Exemplare und Stichproben zu sammeln, um sie hier anzupflanzen. Das Sammeln hörte nur nie wirklich auf. Die Gärten bieten heute die umfangreichste botanische Sammlung der Welt. Sie beherbergen außerdem die weltweit größte Orchideensammlung. Die Kew Gardens gehören, wie bereits erwähnt, zum Unesco-Weltkulturerbe und das seit 2003.

In diesem Artikel stelle ich euch einige Attraktionen der Kew Gardens vor, die ihr bei eurem Besuch auf keinen Fall verpassen dürft.

1. Das Temperate House

Das wunderschöne Temperate House, das bereits 1863 eröffnet wurde, ist noch heute das größte viktorianische Gewächshaus der Welt. Es ist seit mehr als 250 Jahren das Wahrzeichen der Kew Gardens. Mit einer Fläche von 4880 m² ist es ein erstaunliches Stück Architektur, eine Art Glaspalast, die euch zum Staunen bringen wird.

Mit 10.000 einzelnen Pflanzen beherbergt es sage und schreibe 1.500 Arten aus Afrika, Australien, Neuseeland, Amerika, Asien und den Pazifischen Inseln, darunter einige der seltensten und am stärksten bedrohten Pflanzenarten der Welt.

Ebenerdige Wege schlängeln sich durch das Erdgeschoss. Außerdem gibt es im Inneren des Gebäudes einen Balkon, von dem aus ihr einen atemberaubenden Blick von oben auf die Pflanzenpracht habt. Leider ist der Balkon nicht für Rollstuhlfahrer zugänglich.

Nach einer umfassenden fünfjährigen Renovierung wurde das Temperate House 2018 wiedereröffnet. Im selben Jahr wurde es bei den National Geographic Traveller Magazine Reader Awards 2018 zum „Best UK National Treasure“ gewählt.

Nächstgelegener Eingang: Lion Gate

2. Die Große Pagode

Die Große Pagode wurde 1762 als Geschenk für Prinzessin Augusta, der Gründerin von Kew Gardens, fertiggestellt. Sie war eines von mehreren chinesischen Gebäuden, die Architekt Sir William Chambers für Kew entworfen hatte. Der Architekt reiste viel und die Architektur Ostasiens beeinflusste seinen Stil.

Die Pagode war eine beliebte Attraktion und eine Neuheit der damaligen Zeit. Mit ihren zehn Stockwerken bot sie einen der frühesten und schönsten Ausblicke auf London aus der Vogelperspektive. Rund 80 aus vergoldetem Holz geschnitzte Drachen zierten die Dächer. Allerdings wurden diese 1784 entfernt. Gerüchten zufolge wurden sie verkauft, um die Spielschulden von König Georg IV. zu bezahlen, aber es ist wahrscheinlicher, dass sie im Laufe der Zeit einfach verrottet waren.

Im Jahr 2018 wurde die Große Pagode restauriert und nun gibt es wieder Drachen zu bestaunen. Acht der Drachen im ersten Stock wurden auf traditionelle Weise hergestellt und von Hand bemalt. Die restlichen 72 wurden im 3D-Druckverfahren hergestellt.

Nach diesem umfangreichen Restaurierungsprojekt könnt ihr die Große Pagode jetzt sogar wieder erklimmen und den spektakulären Blick über London und die Kew Gardens genießen, genau wie die Besucher im 18. Jahrhundert. 253 Stufen einer kreisförmigen Treppe führen bis ganz nach oben.

Es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Tickets pro Zeitfenster. Wer die Pagode besteigen möchte, muss diese also vorher über die Website der Kew Gardens, an der Pforte oder direkt in der Pagode erwerben.

Wenn ihr lieber nicht klettern möchtet, könnt ihr ganz umsonst einen Blick in den kleinen Raum am Fuß der Pagode werfen. Hier findet ihr Informationen über die Pagode und ihren Architekten, Sir William Chambers.

Ab dem 25. September 2023 ist die Große Pagode für den Winter geschlossen.

Nächstgelegener Eingang: Lion Gate

3. Der Baumwipfelpfad

Macht einen Spaziergang durch die Baumkronen der Kew Gardens, denn ihr habt richtig gelesen: Es gibt einen Baumwipfelpfad in London. Beobachtet die Gärten von oben und hört dem Rauschen der Äste zu.

Der Treetop Walkway ist mit seinen 18 Metern Höhe nichts für schwache Nerven, doch wenn ihr euch hinauf traut, werdet ihr mit einem magischen Ausblick auf die Gärten und London belohnt. Außerdem kommt ihr so einigen der 14.000 Bäume, die es in den Kew Gardens gibt, ganz nahe und könnt das komplexe Ökosystem der obersten Äste der Bäume beobachten. Euch eröffnet sich eine Welt voller Vögel und Insekten, Flechten und Pilze.  Für die ganze Familie gibt es hier jede Menge zu sehen und zu lernen.

An jedes Detail wurde bei der Konstruktion dieses Pfades gedacht. Durch sein subtiles Design fügt sich der Treetop Walkway in die natürliche Umgebung ein. Die rostigen Säulen des aus über 400 Tonnen verwittertem Stahl gefertigten Weges sind so gestaltet, dass auch sie nahtlos in die Natur übergehen. Zudem ist die Struktur des Treetop Walkway von der Fibonacci-Folge inspiriert, die häufig in den Wachstumsmustern der Natur zu finden ist.

Besonders gut: Der Zugang zum Treetop Walkway ist gratis.

Die 188 Stufen zum Pfad sind gut zu bewältigen, da es mehrere Podeste gibt, um den entgegenkommenden Kletterern aus dem Weg zu gehen, sich auszuruhen oder einfach nur die Aussicht zu genießen. Der Pfad selbst ist mit einem brusthohen Geländer versehen, sodass ihr immer sicher seid, und mehrere kreisförmige Vorsprünge entlang des Weges bieten zusätzliche Aussichtspunkte.

Achtet bei eurem Besuch darauf, dass der Treetop Walkway eine Stunde vor Schließung des gesamten Gartens zumacht. Macht euch also nicht zu spät auf den Weg in die Baumkronen, um Enttäuschungen zu vermeiden.

Wer lieber auf dem Boden bleibt, findet entlang des Pfades aus Baumstämmen geschnitzte Skulpturen, die mikroskopische Elemente der Bäume veranschaulichen und erklären, wie diese wachsen.

Nächstgelegener Eingang: Lion Gate

4. Die Japanische Landschaft

Die japanische Landschaft der Kew Gardens ist ein perfekter Ort, um sich von dem Getümmel und Gedränge der Großstadt zu erholen. Falls ihr euren Tag also früh genug startet, sodass ihr nicht mit den Massen in den Kew Gardens ankommt, solltet ihr diese Gärten unbedingt als erstes besuchen.

Drei Gartenbereiche bilden die japanische Landschaft.

Der Haupteingang führt in den Garten des Friedens. Dies ist ein ruhiger Bereich, der an einen traditionellen japanischen Teegarten erinnert. Hier führen fein angelegte Wege zwischen Steinlaternen und einem tropfenden Wasserbecken hindurch. Nehmt auf einer der Steinbänke Platz und gönnt euch einen ruhigen Moment der Besinnung und Achtsamkeit.

Der Garten der Aktivität liegt an einem leichten Hang, der Elemente der Natur wie Wasserfälle und Berge symbolisiert. Der Bereich, der mit geharkter Kies und großen Felsen ausgestattet ist, soll die Bewegung des fließenden und stürzenden Wassers widerspiegeln.

Der Garten der Harmonie vereint die beiden vorhergehenden Landschaften. Die Bergregionen Japans werden durch Steine und Felsen dargestellt, die mit Sträuchern bepflanzt sind. Zu den Pflanzen, die ihr hier finden könnt, gehören sauber geschnittene, niedrige Hecken aus Rhododendron und japanische Anemone.

Alle drei Landschaften zusammen bilden eine friedliche, gepflegte Ruheoase, die man so in London sonst nicht findet. Das Chokushi-Mon, das Tor des kaiserlichen Boten, rundet den Bereich wundervoll ab.

Das Chokushi-Mon ist eine nahezu vollständige Nachbildung des Tors des Nishi Hongan-ji in Kyoto, Japan. Es wurde 1910 für die Japanisch-Britische Ausstellung in der White City in London errichtet und im architektonischen Stil der Momoyama-Periode des späten 16. Jahrhunderts, auch japanisches Rokoko genannt, erbaut. Die fein geschnitzten Holzarbeiten des Tores sind mit stilisierten Blumen und Tieren verziert. Schaut genauer hin, um die Geschichten, die in den Schnitzereien verborgen sind, zu erkunden.

Nächstgelegener Eingang: Lion Gate

5. Der Hive

Es handelt sich um einen der meistfotografierten Orte in den Kew Gardens. The Hive ist eine beeindruckende Installation des britischen Künstlers Wolfgang Buttress inmitten einer Wildblumenwiese, die das Leben im Inneren eines Bienenstocks nachstellt – eine visuelle Hommage an die britische Honigbiene.

Beim Betreten taucht ihr sofort in die brummende Welt eines echten Bienenstocks ein. Man hört das Summen der Bienen und dann bemerkt man die Hintergrundmusik. Wusstet ihr, dass Bienen in der Tonart C summen? Die Musik, die im Hintergrund erklingt, ist eine Symphonie, die auf die Aktivität der Bienen reagiert. Musiker improvisierten in der Tonart C zu den Geräuschen des Bienenstocks. Es wird eine atmosphärische Klangwelt erzeugt, die einen komplett in den Bann zieht.

Auch visuell wird man von dem Gefühl, in einem übergroßen Bienenstock zu sein, eingehüllt. Der 17 Meter hohe Gitterrahmen besteht aus rund 170.000 Aluminiumteilen und 1.000 LED-Leuchten, die entsprechend den Schwingungen der Bienen, die in den Gärten leben, aufleuchten. Es dauerte ganze vier Monate, diese Konstruktion in den Kew Gardens aufzubauen. Jetzt ist The Hive eine der einzigartigsten Attraktionen dieser botanischen Gärten.

Nächstgelegener Eingang: Elizabeth Gate

6. Princess of Wales Conservatory

Das Princess of Wales Conservatory ist das neueste Gewächshaus der Kew Gardens. Es wurde 1987 eröffnet und zeigt in seinen 10 computergesteuerten Klimazonen eine Vielzahl von Ökosystemen. Ihr könnt durch von der Wüste bis zu den Tropen durch dieses gläsernes Labyrinth reisen.

In dem Bereich für fleischfressende Pflanzen – ja, es gibt einen Bereich für fleischfressende Pflanzen – findet ihr räuberische Gewächse, wie Venusfliegenfallen und Kannenpflanzen. Kakteen und Sukkulenten findet ihr in der trockenen tropischen Zone, Orchideen und Bromelien in den feuchten Zonen und eine riesige Seerose in dem feuchten tropischen Bereich.

Am besten kommt ihr hier bei Sonnenuntergang vorbei, da öffnen sich die spektakulären weißen Blüten der riesigen Seerose nämlich und die Luft wird mit einem betörenden starken Duft erfüllt. Über Nacht werden die Blüten bestäubt und am Morgen sind sie leuchtend rosa gefärbt. Auch zu dieser Zeit lohnt sich ein Besuch. Am besten, ihr bleibt einfach den ganzen Tag hier und erkundet dieses wahre Wunderland. An jeder Ecke gibt es eine neue Überraschung.

Auch interessant ist, dass Sir David Attenborough 1985 eine Zeitkapsel mit Samen von Grundnahrungsmitteln und bedrohten Arten im Fundament des Princess of Wales Conservatory vergrub. Diese wird 100 Jahre später, im Jahr 2085 eröffnet, wenn viele der Pflanzen, die sie enthält, vielleicht schon selten oder sogar ausgestorben sind.

Nächstgelegener Eingang: Elizabeth Gate

Es gibt noch mehr zu sehen

Die oben genannten Orte stellen nur einen kleinen Ausschnitt der vielen Attraktionen dar, die es in den Kew Gardens gibt. In jedem Winkel der Gärten gibt es etwas zu sehen, vom Bambusgarten, über das Wasserlilien Haus bis hin zum Davies Alpine House, wo die kühlen, trockenen und windigen Bedingungen der Höhenlagen nachgestellt werden, die das Gedeihen alpiner Pflanzen ermöglichen.

Haltet die Augen offen und ihr werdet euch an farbenfrohen Blumenbeeten, verschiedenen Gartenstilen, friedlichen und majestätischen Waldgebieten, hübschen Zierbauten und innovativen Kunstwerken kaum sattsehen können. Außerdem ändern sich die Kew Gardens je nach Jahreszeit. Man kann also immer wieder kommen und erlebt stets etwas Neues. Ich rate euch auch, vor eurer Reise auf der Kew Gardens Webseite vorbeizuschauen. Häufig gibt es besondere Veranstaltungen, Projekte und Festivitäten, die ihr mit einplanen könnt.

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