Londons beste Fish and Chips. Sind wir mal ehrlich, die englische Küche ist nicht gerade für ihre Vielfalt bekannt. Doch ein Gericht wird weltweit als das britischste Gericht schlechthin anerkannt: Fish and Chips. Traditionell wurde es in aufgerollten Zeitungen in den Küstenstädten des Landes serviert. Auch heute findet man noch Essensstände, die das Gericht in Papiertüten servieren, doch Fish and Chips sind schon seit langem nicht nur an der Küste und auf Straßenmärkten, sondern auch in einigen der besten Restaurants und Gastropubs der Stadt zu finden.
Was macht eine gute Portion Fish and Chips aus?
Wenn sie gut gemacht sind, sind Fish and Chips ein wahrer Genuss! Schlecht gemacht, ist es einfach nur ein Haufen beiges Essen. Aber was genau macht eine gute Portion Fish and Chips aus?
Kabeljau oder Schellfisch? Salz? Essig oder kein Essig? Sollen die Erbsen gegart oder mit Minze püriert sein – die heißen dann appetitlich “minty mushy peas“?
Das sind so einige der Fragen, die ihr euch vor dem Kauf einer Portion Fish and Chips stellen solltet. Die Antworten kommen ganz auf euren persönlichen Geschmack an, wobei ich sagen muss, dass ich nie wieder Pommes ohne Essig essen werde. Wenn ihr das noch nicht probiert habt, müsst ihr die Gelegenheit in London auf jeden Fall nutzen. Ketchup und Mayonnaise können da nach Hause gehen!
In einigen Grundfragen zur Qualität sind sich die Engländer jedoch einig. Bei einer guten Portion Fish and Chips muss der Fisch weiß, fest und flockig, saftig, grätenfrei und nicht zu ölig sein. Der beste Teig ist knusprig und nicht zu fettig, gleichmäßig gefärbt und bedeckt den ganzen Fisch.
Die Pommes, die in England “chunky chips” genannt werden, weil sie breiter und größer sind als die dünnen “french fries“, sollten außen knusprig, innen fluffig und gut durchgebraten sein.
Die meisten Engländer sind sich außerdem einig, dass die besten Erbsen die sind, die es nicht auf den Teller schaffen. Und falls man doch ein kleines Gefäß mit grünem Inhalt bekommt, so ist dies meist der Teil der oft riesigen Portion, der übrig gelassen wird. Man will sich ja nicht überessen.
Die besten Fish & Chips in London: Unsere Adresse
Fish and Chips ist das Londoner Straßenessen schlechthin. Ursprünglich wurde das Gericht Jahrhunderte lang von sephardischen Juden verkauft. Im Laufe der Zeit entwickelte es sich zu dem goldenen, panierten, knusprigen Landesgericht, das wir heute kennen.
Traditionell wurde dafür Kabeljau verwendet, der früher so billig war wie die Pommes, mit denen er serviert wurde. Doch heutzutage werden die Londoner Frittenbuden aufgrund der schwindenden Fischbestände kreativ. Auf der Speisekarte stehen nun Heilbutt, Seehecht und sogar Tintenfisch. Hier habe ich euch eine Auswahl der besten Restaurants aufgestellt, in denen ihr frisch gebratenen Fisch, goldene Pommes und Erbsen in Hülle und Fülle bekommt.
1. Golden Union: 38 Poland St, London W1F 7LY, United Kingdom
Das moderne Restaurant unweit des Oxford Circus verlockt mit dem Retro-Charme eines amerikanischen Diners. Neonschilder, leuchtend gelbe Tische und tomatenförmige Ketchup-Flaschen kombiniert mit der Speisekarte eines guten, altmodischen britischen Cafés machen es zu einem idealen Ort, um Fish and Chips im Zentrum Londons zu probieren. Alle Fische und Kartoffeln werden frisch statt tiefgekühlt zubereitet. Und falls euch nicht nach Fisch zumute ist, könnt ihr hier wunderbare, hausgemachte “Pies”, traditionell englische Pasteten, probieren.
Wie wäre es mit einem morgendlichen Shoppingtrip auf der Oxford Street und zum Mittagessen gibt es Fish and Chips im Golden Union? Danach braucht ihr auch bestimmt kein großes Abendessen mehr!
2. The Seashell of Lisson Grove: 49-51 Lisson Grove, London NW1 6UH, United Kingdom
The Seashell of Lisson Grove ist ein wohlbekannter Name in der Londoner Fish’n’Chips-Szene. Seit 1964 bieten das Restaurant und sein zugehöriger Imbiss sowohl traditionelle Fish and Chips als auch gesündere Gerichte mit Meeresfrüchten zu einem guten Preis an.
Der Imbiss zieht auch immer wieder Berühmtheiten an, denn von Ed Sheeran, Dua Lipa und Lady Gaga bis hin zu Liza Minnelli und Stevie Wonder haben im Laufe der Jahre schon so einige Sternchen die frittierten Köstlichkeiten probiert.
Alle Produkte werden nachhaltig beschafft, frisch gekauft und in großen Portionen vor Ort zubereitet. Der Imbiss gibt euch ein klassisches englisches Erlebnis, während das Restaurant eine stilvolle und dennoch entspannte Atmosphäre bietet, ideal nach einem langen Tag auf den Beinen.
Das Lokal befindet sich ganz in der Nähe vieler berühmter Sehenswürdigkeiten Londons, darunter Regent’s Park, der Londoner Zoo und Madame Tussaud’s, um nur einige zu nennen.
3. The Golden Hind: 71a, 73 Marylebone Ln, London W1U 2PN
Das Golden Hind feierte 2014 sein 100-jähriges Bestehen als zuverlässiger Lieferant von Fish ’n‘ Chips für die Bewohner von Marylebone – fast so lange, wie es das Gericht selbst schon gibt. Es ist daher keine Überraschung, dass das Küchenteam sein Handwerk gut beherrscht. Hier stimmt jedes Detail, vom fettfreien Teig und den genüsslichen Chunky Chips. Sogar die perfekt gewürzten Erbsen sorgen für mehr als nur einen Farbtupfer auf dem Teller. Die Fischauswahl reicht von gebratenem Kabeljau und Schellfisch bis zu gedünsteter Scholle und Lachs.
Das Restaurant liegt mitten im wunderhübschen Viertel Marylebone, unweit der Bond Street Station. Es lässt sich also perfekt mit einem Schaufensterbummel oder einem Shoppingtrip auf der Oxford Street verknüpfen.
4. Fryer’s Delight: 19 Theobalds Rd, London WC1X 8SL, United Kingdom
Es mag wie die Pommesbude einer Londoner Taxi-Kneipe aussehen, doch seine Anhänger und Besucher sind weitaus vielfältiger. The Fryer’s Delight ist eine echte, authentische Frittenbude, die schon seit 1962 Londoner und Touristen gleichermaßen bedient. Jeden Mittag strömen Geschäftsleute, hungrige Einheimische und Passanten in dieses Stück kulinarische Vergangenheit.
Die Einrichtung scheint sich in den letzten 50 Jahren, seit das Lokal eröffnet wurde, kaum verändert zu haben – Tische mit Kacheln, lange Bänke, eine altmodische Speisekarte. Neue Restaurants versuchen vielleicht, diesen Retro -Look nachzuahmen, aber das Fryer’s ist einfach mühelos authentisch. Die Fans kommen von weit her, um den panierten Kabeljau, die Fischfrikadellen und sogar Rochen mit Erbsen und Gewürzgurken zu probieren. Besonders stolz ist das Lokal auf seine Pommes, die dick geschnitten (ca. 18 mm) und in Rinderfett frittiert sind.
Das Fryer’s Delight liegt unweit der Holborn U-Bahn Station. Vielleicht macht euch ein langer Vormittag voller Geschichte im British Museum hungrig. Zu Fuß braucht ihr nur 10 Minuten von dort zum Fryer’s Delight.
5. Poppies: 6-8 Hanbury St, London E1 6QR
Pat „Pop“ Newland begann seine Karriere als sogenannter Chippie im East End im Alter von nur 11 Jahren, als er einen Job bekam, bei dem er alte Zeitungen zerschnitt, um sie als Verpackung für Pommes zu verwenden. Er eröffnete schließlich sein erstes Restaurant in Spitalfields. Nostalgie herrscht im Poppies, der legendären Spitalfields-Frittenbude, die mit einer bunten Mischung aus britischem Kitsch ausgestattet ist. Eine Jukebox aus den Fünfzigern steht in der Ecke, Zeitungsausschnitte dekorieren die Wand, Modellflugzeuge hängen von der Decke.
Der Fisch kommt jeden Morgen frisch vom Billingsgate Fischmarkt und die Speisekarte bietet alles von Aalen in Gelee bis hin zu warmen Meeresfrüchte-Platten und selbstverständlich einer unwiderstehlichen Portion Fish and Chips.
Genial ist Poppies, wenn ihr vorhabt, im hippen Shoreditch auszugehen. Gönnt euch ein reichhaltiges Abendessen in dem Fischlokal und ihr seid bereit für eine wilde Nacht in der Stadt. Poppies hat außerdem Filialen in Soho und Camden, beides Stadtteile, in denen Londons Nachtleben auch einiges zu bieten hat.
